Foto der Schwebebahn über der Wupper
© Stadt Wuppertal

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Über 13,3 Kilometer durchläuft die Schwebebahn das Wuppertal, davon entfallen gut zehn Kilometer auf die Strecke über dem Fluss. Hin und zurück benötigt man etwa eine Stunde und lernt dabei 20 Stationen kennen. Von diesen Schwebebahnhöfen haben sich einige im Jugendstil erhalten, sie wurden im Zuge der Modernisierung (seit 1995) durch neue oder formidentische Bahnhöfe ersetzt und teils effektvoll beleuchtet. Ihre Architektur setzt markante Zeichen in der Stadt, gerade auch für Fotofreunde.

Das Engels Haus
© Urheber Stadt Wuppertal

Zu den beliebtesten Motiven zählt an der Endstation Vohwinkel der Blick durch die von Geschäften gesäumte Kaiserstraße, in der die Schwebebahn dicht an ehrwürdigen Häusern der Gründerzeit vorbeifährt.

Weiter geht es über das verwirrende Sonnborner Autobahnkreuz zum Stadion am Zoo, wo die Bahn über Stütze 100, ein technisches Meisterwerk, zum Fluss geführt wird. Es lohnt sich, kurz dahinter auszusteigen und dem Wuppertaler Zoo einen Besuch abzustatten. Seine hügelige Lage, das weitläufige Löwengehege oder auch die Pinguinanlage mit einem unterirdischen Glastunnel sind deutschlandweit konkurrenzlose Attraktionen.

Beyenburger Stausee
© Urheber Stadt Wuppertal

Eindrucksvoller Zeuge des bergischen Pioniergeistes ist das Werksgelände des in Wuppertal gegründeten Weltkonzerns Bayer, über das die Bahn schwebt. Vorbei am Briller Viertel, Deutschlands größtem zusammenhängenden Quartier denkmalgeschützter Villen, geht es ins Zentrum Elberfelds. Tagsüber lädt es zum Shopping oder zum Besuch des Von der Heydt-Museums, abends zu einem Konzert in der Historischen Stadthalle oder zum Kneipenbummel durch das Luisenviertel.

Die Schwebebahnstationen Ohligsmühle und Kluse beeindrucken dort mit ihrer kühnen, hochmodernen Architektur, während das imposante Landgericht (1854) eines der ältesten Deutschlands ist. Hoch darüber befindet sich nördlich der Wupper das Naherholungsgebiet Hardt mit dem Botanischen Garten, im Süden des Flusses der einmalige Skulpturenpark Waldfrieden des Künstlers Tony Cragg.

Das Elberfelder Rathaus
© Björn Uberholz

1161 wurde Elverfelde als Kölner Tafelhof erstmals urkundlich erwähnt. Es handelte sich wohl um einen befestigten Hof, der vornehmlich als Versorgungs- und Übernachtungsstation für reisende Geistliche, Adelige und Truppen diente.

Das Tal der Wupper ist einer der ältesten industriell geprägten Ballungsräume. Schon um 1400 hatten sich erste Bleicherbetriebe etabliert. 1527 erhielten die beiden Wupperstädte das Monopol auf die Verarbeitung und Veredelung von Leinengarn. Auf dieser Grundlage entstanden um 1750 die ersten bedeutenden Textilmanufakturen. Im 19. Jahrhundert stieg das Tal der Wupper zu einer bedeutenden Industrieregion auf. Ein Symbol dieser wirtschaftlichen Macht ist die 1901 eröffnete Schwebebahn, eine Meisterleistung der Ingenieurskunst und bis heute Wahrzeichen der Stadt.

Historische Stadthalle Wuppertal
© Björn Uberholz

Wuppertal ist mittlerweile eine Stadt der Marken, hier wurden Aspirin, Raufasertapete und Sympatex-Produkte entwickelt. Mit rund 4500 Baudenkmälern zählt Wuppertal zu den denkmalreichsten Städten in Deutschland. In Elberfeld beeindrucken klassizistische Bürgerhäuser, die Laurentiuskirche, die Schwimmoper und die Historische Stadthalle.

In Barmen finden sich neben dem monumentalen Rathaus auch bergisch-barocke Schieferhäuser sowie das Opernhaus. Stuckverzierte Bauten der Gründerzeit und Jugendstilhäuser aus dem frühen 20. Jahrhundert prägen das gesamte Stadtbild. Das Villenviertel am Zoo bietet wegen der jahrzehntelangen Bauzeit eine beeindruckende architektonische Vielfalt.

Das Briller Viertel ist eines der größten zusammenhängenden gründerzeitlichen Villenviertel Deutschlands. Wuppertaler Textilmagnaten bauten dort ab Ende des 19. Jahrhunderts ihre repräsentativen Häuser in großzügigen Parks. In der Nordstadt wurde zwischen 1870 und 1914 platzsparend Wohnraum für die Arbeiterfamilien der Textilindustrie geschaffen. Die vierstöckigen Bauten um enge Hinterhöfe boten wenig Komfort. Lange nachdem im Briller Viertel schon Glühbirnen brannten, zündete man dort noch Petroleumlampen an, was einem Teil der Nordstadt den Namen Ölberg bescherte. Mit der umfassenden Restaurierung hat sich der Stadtteil mit seinen Gründerzeitfassaden zu einem lebendigen Wohnquartier entwickelt.